Donnerstag, 7. Januar 2010

Chillen in Lahti und SILVESTER in Helsinki

Am Dienstag, den 29. fuhren Saana, ihre Mutter und ich nach Tampere, um ein Ballkleid für Saana zu kaufen. Am Abend fuhr ich weiter nach Lahti und traf dort Anna und ihre zwei Freundinnen, die aus Deutschland zu Besuch waren. Das Nichtstun ging weiter, langsam wurde es schon anstrengend! Zumindest gingen wir in die Sauna, noch eine echte Holzsauna.

Anna arbeitet in einem Projekt mit Menschen mit Behinderung und wohnt in einem von drei großen, schönen Häusern. Die Bewohner und die Gastfamilie waren in den Ferien nicht da, also hatten wir das ganze, wunderschön dekorierte Haus für uns. In diesem Projekt konsumieren alle ausschließlich organische Produkte, angefangen vom Gemüse bis zum Waschpulver. Versorgt mit so viel Biodynamik und Fairtrade ließ es sich echt gut leben. Am Mittwoch nahm uns Annas Chef mit seiner Familie mit zum Eislaufen nach Lahti. Wir aßen in dem projekteigenen Cafe eine biodynamische Gemüsesuppe und der Nachmittag versackte dann wieder in der gemütlichen Küche. Am Abend holten uns die Kinder, die natürlich alle drei die Waldorfschule besuchen, zum Rodeln. Mit einem großen Traktorreifen rutschten wir zusammen einen winzigen Hang hinunter. Das war wirklich lustig. Ich konnte mich sogar mit den Kindern auf Finnisch verständigen.


Am 31. ging es nach erneutem In-der-Küche-sitzen-und-chillen ab nach Helsinki. Um 20 Uhr traf sich ein Haufen Freiwilliger bei Kamppi, der wichtigsten Bus- und Transportstation. Zufälligerweise lief ich Annika über den Weg, die ich im November in Jyväskylä besucht hatte. Wie klein Helsinki doch ist! Schließlich machte sich der Großteil der Freiwilligen auf in die Wohnung von Anjas Mentorin, in der Anna, die Mädels und ich übernachten würden. Wir tranken unsere Bier und Cider und liefen dann ins Zentrum. Ein paar Leute gingen schon vor 12 in den Club, ich wollte lieber zum Senatsplatz. Gerade, als wir dort ankamen, schlug es 12 und das neue Jahr war da. Das Feuerwerk war endlich einmal ziemlich klein und kurz. Vor dem Club „Redrum“, wo schon die anderen waren, standen wir dann fast eine Stunde in der Kälte Schlange. Endlich auf dem Dancefloor waren alle Strapazen wieder vergessen, sogar die 8 Euro Eintritt plus 2 für die Garderobe. (Außerdem erfuhr ich, dass die anderen den Jahreswechsel während dem Anstehen erleben mussten. Als es 12 schlug, standen sie also noch draußen, das war noch unspektakulärer…)


Am 1.1.2010 schien die Sonne und das war wahrscheinlich das Beste des Tages. Ich hatte das leidige Problem des Schlafplatzsuchens, da ich noch länger in Helsinki bleiben wollte. Als ich schon eine Stunde mit Anna und den Mädels in McDonalds gesessen war, schlug ich vor, doch noch den Hafen anzuschauen, wir wären sonst echt dort versauert. Es war zwar eiskalt draußen, aber ich glaube, mit jedem Besuch mag ich Helsinki mehr. Annas Freundinnen fuhren um 15 Uhr zum Flughafen, Anna fuhr zurück nach Lahti und ich organisierte schlussendlich doch noch einen Schlafplatz bei Marzio, einem Ex-Freiwilligen, der nun mit seiner finnischen Freundin in Helsinki wohnt und bei dem auch Yasmin und Petra übernachteten. Yasmin und ich besuchten abends Bekannte von ihr, auch ehemalige Freiwillige, gingen aber nicht mehr aus.

Am nächsten Tag, Samstag, reiste Yasmin ab und ich besuchte eine Kunstausstellung im Tennispalatsi und das Museum der Kulturen, dann traf ich mich mit Annika auf eine Tasse Heiße Schokolade. Als ich wieder bei Marzio und Heli ankam, kochten wir Ratatouille und quatschten noch lange. Am Sonntag packte ich meine Sachen, besuchte das Stadtmuseum in Helsinki und fuhr dann wieder nach Kokkola zurück. Im Zug sah ich wieder ein bekanntes Gesicht, Noora, eine der Volksmusikstudenten in Kaustinen.


Die ganze Reise war zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Oft verging die Zeit sehr schnell, die Tage verbrachte ich mit Nichtstun und Schlafen, aber das war auch einmal wichtig. Ich habe bemerkt, dass ich in den 4 Monaten, die ich in Finnland bin, sage und schreibe 27 verschiedene Wohnungen besucht habe und in 15 davon übernachtet habe. Durch den Europäischen Freiwilligendienst habe ich bestimmt über 500 neue Leute kennengelernt.

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