Mittwoch, 3. Februar 2010

Tallinn – Back to Europe!

Zu elft machten wir uns auf den Weg zurück nach Helsinki, schlugen die Zeit in einem Einkaufscenter tot (so mancher weibliche Reiseteilnehmer ließ sich an diesen Kosmetikwerbeständen gratis schminken, ich traf schon zum dritten Mal den netten Kassier von Silvester im Supermarkt) und liefen dann zum Hafen. Die Musik auf dem Schiff war schlecht bis mäßig (geht ja nichts über einen finnischen, lahmen Country!), aber es gab ja den „billigen“ Taxfree-Shop.

Bei eisiger Dunkelheit schritten wir über einsames Kopfsteinpflaster und hatten einfach so verdammtes Glück, dass die ausgewählte Herberge noch Platz für elf verfrorene, spätnachts ankommende Freiwillige hatte.


Am nächsten Tag sahen wir uns die Stadt an, ein Stil zwischen Salzburg und Moskau, und ein Gefühl in uns „Back to Europe!“. Tallinn ist nicht zu vergleichen mit den spät gewachsenen Städten Finnlands, die alle ein bisschen Industrie-Touch haben. Es war eiskalt, kaum fünf Minuten draußen auszuhalten. Deshalb hieß unser Ziel schon bald „Cafe!“ und ein stiller Estländer mit Pferdefrisur, dessen Haar, Haut und Shirt dieselbe blonde Farbe hatten, servierte verwundert viele Tassen Heiße Schokolade. Es war eine Qual sich wieder hinaus in die Kälte zu begeben, aber der Blick von der oberen auf die untere Altstadt und die russische Kirche waren diesen Schritt wert. Tallinn war sowohl unter russischer als auch schwedischer (?) Herrschaft gestanden und war Hansestadt Deutschlands gewesen. All diese Einflüsse ergeben einen sehr interessanten Mix. Unauffällig folgten wir einer russischen Reisegruppe mit Pelzmänteln und noblen Hüten und Kamala aus Aserbaidschan übersetzte uns bruchstückhaft, was der Führer gerade erzählte. Bald hieß es wieder „Cafe!“, dann gingen wir einkaufen und kochten uns ein feines Abendessen im Hostel. Am Abend schwirrten manche meiner Freunde ins Nachtleben aus, ich schloss mich später auch noch an und belasse die Beschreibung der folgenden Stunden den Worten: „Crazy Tallinn!“






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