Donnerstag, 3. Dezember 2009

23.11.09

Heute war ich im Kindergarten. Immer noch fällt es mir sehr schwer, etwas auf Finnisch zu sagen, aber ich fühle mich dort einfach wohl. Die Kinder scheint die Sprachbarriere gar nicht sehr zu stören. Sie lieben es, wenn ich ihnen helfe, eine Höhle zu bauen und sie mich fangen oder erschrecken können oder mit mir Ball zu spielen. Die Kindergärtnerinnen sind sehr nett, wir unterhalten uns immer gut und so lerne ich viel über die finnische Kultur, über Kaustinen… Aber auch durch das Beobachten und Zuhören kann ich viel lernen.

Zum ersten Mal seit Anfang September saß ich heute wieder in einer Musikgeschichte-Stunde mit Kaisu. Sie hat mir Unterlagen auf Deutsch geliehen, über finnische Musik, aber auch über das Land allgemein. Auch war sie es, die mit mir im September einkaufen ging und mir alle glutenfreien Produkte im Supermarkt zeigte, denn sie hat auch Zöliakie. Saana schrieb für mich ein paar finnische Phrasen auf, die ich mir eigentlich viel öfter ansehen sollte. Wo bleibt der Eifer?

Das Wochenende habe ich bei Lisa in Tampere verbracht. Sie hat mir den Jugendzirkus „Sorin Sirkus“ gezeigt – ihre Arbeitsstelle – und ich war sehr fasziniert von allem, was ich dort sah, obwohl ich ja noch nie was mit Zirkus am Hut hatte. Wieviel Kraft, Anstrengung und jahrelanges Training hinter solchen Performances stecken musste! Weil Lisa auch am Wochenende gebraucht wurde, beschloss ich, bei ihr zu bleiben und auch ein bisschen mitzuhelfen. Wir sprühten Holzstöcke an (eine lange Prozedur) und strichen eine Plattform in einigen Metern Höhe in der Manege.

Am Abend gingen wir tanzen, und obwohl wir in einem Club landeten, wo die Musik nicht gerade der Bär war, machte es Spaß, denn der Barkeeper im Blumenrock ließ zwei Mal hintereinander eine Flasche fallen, wir tanzten zu doofen Liedern und der Surfer an der Wand war auch ganz lieb. Baila, es leben die 90er!

Am Sonntag spazierten wir durch das frühweihnachtliche Tampere bis ich um 15 Uhr den Zug nach Kokkola nahm. Simon und seine Mitbewohnerin hatten mich bei ihnen zum Abendessen eingeladen, also verbrachte ich noch ein Stündchen dort, um um halb 8 nach Kaustinen aufzubrechen.

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